Feiern! Der 9. November.

Gerade wenn man, wie ich, in Leipzig geboren ist, in Bonn studiert und sich dazu gerade auch noch zu einem Auslandssemester in Mexico aufhält, sollte man dem 9. November doch eine ganz besondere Bedeutung zuweisen. Selbstverständlich dem 9. November 1989.

Denn was verdanke ich, und viele andere auch, nicht alles diesem Tag? Dem Tag, an dem vor 19 Jahren endlich diese sinnlose Mauer fiel. Man 17 Millionen Deutsche aus ihrem Gefängnis freiließ. Familien wieder zusammen kamen. Menschen beim Worte „Freiheit“ in Tränen ausbrachen und ihnen der ganze und volle Wert dieses Wortes bewusst wurde. Was für ein toller Tag das war, vor 19 Jahren, als ein gewisser Herr Schabowski nicht wusste, ab wann jene eben getroffene Regelung zur Lockerung der Reisebestimmungen in Kraft treten würde. Oh Mann, und was für Bilder waren das, die da aus Berlin kamen – Menschen, die sich nicht kannten, fielen sich in die Arme, weinten und lachten gemeinsam. Tanzten auf der Mauer, die sie 28 Jahre und knapp 3 Monate brutal trennte. Immernoch läuft es mir kalt den Rücken runter, wenn ich diese Bilder erneut sehe. Es sind die für mich packendsten und berührendsten Bilder der Geschichte. Wie schön kann es sein, wenn ein Regierungssprecher schlecht infomiert ist und damit die Geschichte auf den Kopf stellt.

Ich verdanke diesem Tag das Kennenlernen von rund 3 Dutzend Ländern, eine schöne und gemütliche Studentenheimat in der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn, die mir zur zweiten Heimat geworden ist und zusätzlich auch noch mein Interims-zu-Hause Puebla, in Mexiko.

Man kann sich gar nicht all das ausmalen, was-wäre-wenn dieser Tag nicht gewesen wäre. Keine Ahnung! Vermutlich aber alles anders. Alles! Sinnlos es zu tun. Sinnvoll sich zu freuen, ja zu feiern!

Der 9. November – ein Wahnsinnstag! Ein Tag, der in meinen Reiseblogs einen Platz finden muss! Eben weil er essenziell ist für das Reisen und die Freiheit!

4 Antworten to “Feiern! Der 9. November.”

  1. Ja, da kann ich dir zustimmen. Dieser Tag ist besonders.
    Ich weiss noch genau wie ich als kleiner Student vor der Glotze hing und es kaum fassen konnte. Am meisten hat mich damals die Ansprache von Genscher in der deutschen Botschaft beeindruckt. Da ist es mir kalt den Rücken und feucht die Augen runtergelaufen.

    Aber mit nine/eleven verbinde ich nur den Schrecken, und den haben damals wohl blos ein paar eiserne Funktionäre empfunden.

    Viele Grüße
    Jörg

  2. Hmm, Du hast recht. Der Titel ist vielleicht doch ein wenig zu abwegig – ich werde ihn ändern…
    Man verbindet mit dieser Schreibweise wohl doch eher den Horror – sei es der 11. September 1973 in Chile, oder eben der weniger weit zurückliegende 2001 in den USA….

  3. el padre y mamá Says:

    Wirklich Grund zur Freude und zum Dankbarsein: deshalb gehen wir morgen, Montag (vor 19 Jahren fuhr Vadder spontan nach Bonn!!!) zum traditionellen Leipziger Friedensgebet…
    Weißt du noch, wie wir jeden Montagnachmittag Plakate für die Demo am Abend gemalt haben….du warst damals 7 Jahre und ich war nur 4 Jahre älter als deine große Schwester jetzt…was-wäre-wenn ist nicht auszudenken, Gott sei Dank!
    Schalom,
    mamá

  4. […] ohne den Fall der Mauer? Es sind unzählige Sachen, die der Fall der Mauer erst ermöglicht hat (Beispiele in meinem Artikel vom letzten Jahr)  – und irgendwie sind wir doch alle an diesem Tag noch einmal neu geboren. Denn ohne den 9. […]

Hinterlasse einen Kommentar