So, die erste „Woche“ ist schon wieder rum, und ich bin ab diesem Semester in der Kommunikationsfakultät. Das schlechte daran: Sie ist arsch-weit-draussen und es kostet mich jedes Mal anderthalb Stunden Hin- und Rückweg, um meine Seminare, oder besser: Unterrichtsstunden, zu besuchen.
Die Komm-Fak ist mal noch eine ganze Runde mehr verschult, als es schon die Filosofía y Letras war. Nicht, dass es sich bei den Seminaren um puren Frontalunterricht handeln würde, nein, es zudem auch noch so, dass die (ich sach ma Schüler – datt sinn nämlisch auch noch janz schön junge Hüpfer!) Schüler nicht den Raum wechseln, sondern den ganzen Tag in ihrem Klassenzimmer verbringen und dort auf wechselnde Lehrer (Ich weiss nicht, aber ich find „Dozenten“ irgendwie unpassend) warten.
So wurde ich bei meinen ersten Veranstaltungen auch gleich von meinen Kommilitonen gefragt, ob ich alle Veranstaltungen mit ihnen in jenem Raum hätte und sie schauten recht verduzt, als ich sagt, dass ich durch verschiedene Veranstaltungen verschiedener Blöcke springe.
Ich bin hier nämlich der Einzige, der sich seinen Stundenplan zusammenstellen kann. Die anderen Kommilitonen bekommen einen Block hingeworfen, also einen fertigen Stundenplan, und den machen sie dann. Klingt mir alles sehr nach Bachelor und schaut auch danach aus. Und dann merke ich, dass ich froh bin, einer der letzten Magister zu sein und auch diese Magister-Freiheit an der Komm-Fak leben zu können.
Also, zu meinem Stundenplan: Ich hab mir, wie vergangenes Semester, drei Seminare (Unterrichtseinheiten) zusammenegsammelt und werde diese an 2 Tagen der Woche absolvieren. Das sind insgesamt 12 Stunden, weil hier jedes Seminar 4 Semesterwochenstunden umfasst. Einmal mehr: Wie inne Schule – man bekommt die Hausaufgaben von Dienstag für Donnerstag auf 🙂
Das beste: Ich habe es geschafft, mir meinen Stundenplan so zu legen, dass ich in diesem Semester über lange Wochenenden (4 Tage!) verfüge und damit hoffentlich wesentlich mehr von Mexico während meines Semesters kennenlernen kann. In der Uni beschäftige ich mich dieses Semester mit Medien in der Geschichte Mexikos, Kommunikationsphilosophie und Public Relations (wo wir grad nur über Bacardi reden – aber leider nicht trinken).
Insgesamt fühlt sich alles sehr nach Schule an, aber ich werd es wohl an zwei Tagen die Woche aushalten. Nicht nur, wie der Unterricht aufgebaut ist, sondern auch, wie sich die Kinderchen während der Seminare verhalten: Alles sehr laut und unruhig, wenn das Licht mal ausfällt brüllen alle ahhhhhh und uhhhhh und quiiiieeeeek – aber ich werd mich wohl dran gewöhnen. Oder ist es wirklich schon das Alter, dass sich da meldet…?! Wer weiss, mit 27 guggt man vielleicht anders auf die Welt. Aber ich glaub, dass es nicht wirklich an meiner Perspektive liegt…
Und da ich ja über lange Wochenenden verfüge, haben wir in der Nacht entschieden, dass wir heute noch mit ein paar Leutchens auf La Malinche klettern wollen – also besser: Heut in den Nationalpark und morgen rauf. Und deshalb mach ich schluss und meld mich das nächste Mal ganz sicher wieder mit Photos!