35 „Schueler“ sitzen in der Klasse, es ist laut, es wird gequatscht, quer durch den Raum geschrienen. In einer Ecke sind ein paar 18jaehrige damit beschaeftigt, sich ihre Gesichter und Lippen zu ueberzeichnen, waehrend fast unentwegt irgendwo ein Handy klingelt. Das ist dei Situation in einer meiner Kurse nicht etwa nur in der „Pause“, sondern ab und zu auch waehrend der Veranstaltung.
Ich hatte mir erhofft, in jener Veranstaltung, die den Namen “ Los medios de la comnuicacion en la historia de Mexico“ traegt, ein wenig ueber die mexikanische Mediengeschichte zu erfahren. Allerdings hat es sich die Dozentin zur Aufgabe gemacht (was ja auch nicht schlecht ist, eben nur spaet fuer Kommunkationsstudenten (!)), ihre Schuetzlinge langsam aber sicher an Tageszeitungen und deren Internetauftritte heranzufuehren.
Als wir dann aber heute die Aufgabe bekamen, die Zeilen der einzelnen Nachrichten zu zaehlen und eine Zeitungsanalyse auf Realschul-Niveau durchzufuehren, fuehlte ich mich dann endgueltig fehl am Platz (dieses Gefuehl beschlich mich aber schon eine ganze Weile).
Und so zog ich nach der Stunde die Konsequenz und schmiss den Kurs. Die Dozentin zeigte gluecklicherweise Verstaendnis und nun werde ich schauen, ob ich diesen Kurs ersetzen kann, oder ob ich mich auf eigene Studien der mexikanischen Medienlandschaft verlege, was mir schon im vergangenen Semester als effektiver erschien.
Auf jeden Fall bin ich froh, dass ich diesen Kurs los bin, und hoffe, dass mir wenigstens meine anderen beiden Kurse (Philosophie und PR) etwas bringen, wenngleich die Disziplin (Autsch, watt fuer ein deutsches Wort) genauso schlecht ist, nud es nicht immer leicht faellt, sich Gedanken ueber Philosophie zu machen, waehrend es um einen herum zugeht, wie auf dem Pausenhof einer Hauptschule. Und das, mi Unterricht. Ohje – ich freu mich schon wieder auf Seminare in der guten, alten, ruhigen und disziplinierten Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universitaet. Zwar sind auch hier weiss Gott nicht alle Studenten daran interessiert, worueber der Dozent redet, aber sie besitzen wenigstens die Freundlichkeit, nicht zu telefonieren oder quer durch den Seminarraum zu bruellen, waehrend andere sich Gedanken ueber eine Problemstellung machen.
Und wenn mir jetzt einer kommt, ich haette mich aber sehr ehtepetete mit Disziplin und Ruhe in Unterrichtsseminaren, dem lege ich waermstens ans Herz, eine Veranstaltung in eben meiner Kommnuikationsfakultaet der BUAP zu besuchen. Und man wird sich schnell gewahr: der Jakob uebertreibt nicht, nein, er beschreibt es noch beschoenigend.
🙂