Archiv für seminare

Raus aus der Schule: Balast abwerfen…

Posted in puebla, uni with tags , , , , , , , , , , , , , , , , , on 27. Januar 2009 by Jakob

35 „Schueler“ sitzen in der Klasse, es ist laut, es wird gequatscht, quer durch den Raum geschrienen. In einer Ecke sind ein paar 18jaehrige damit beschaeftigt, sich ihre Gesichter und Lippen zu ueberzeichnen, waehrend fast unentwegt irgendwo ein Handy klingelt. Das ist dei Situation in einer meiner Kurse nicht etwa nur in der „Pause“, sondern ab und zu auch waehrend der Veranstaltung.

Ich hatte mir erhofft, in jener Veranstaltung, die den Namen “ Los medios de la comnuicacion en la historia de Mexico“ traegt, ein wenig ueber die mexikanische Mediengeschichte zu erfahren. Allerdings hat es sich die Dozentin zur Aufgabe gemacht (was ja auch nicht schlecht ist, eben nur spaet fuer Kommunkationsstudenten (!)), ihre Schuetzlinge langsam aber sicher an Tageszeitungen und deren Internetauftritte heranzufuehren.
Als wir dann aber heute die Aufgabe bekamen, die Zeilen der einzelnen Nachrichten zu zaehlen und eine Zeitungsanalyse auf Realschul-Niveau durchzufuehren, fuehlte ich mich dann endgueltig fehl am Platz (dieses Gefuehl beschlich mich aber schon eine ganze Weile).

Und so zog ich nach der Stunde die Konsequenz und schmiss den Kurs. Die Dozentin zeigte gluecklicherweise Verstaendnis und nun werde ich schauen, ob ich diesen Kurs ersetzen kann, oder ob ich mich auf eigene Studien der mexikanischen Medienlandschaft verlege, was mir schon im vergangenen Semester als effektiver erschien.

Auf jeden Fall bin ich froh, dass ich diesen Kurs los bin, und hoffe, dass mir wenigstens meine anderen beiden Kurse (Philosophie und PR) etwas bringen, wenngleich die Disziplin (Autsch, watt fuer ein deutsches Wort) genauso schlecht ist, nud es nicht immer leicht faellt, sich Gedanken ueber Philosophie zu machen, waehrend es um einen herum zugeht, wie auf dem Pausenhof einer Hauptschule. Und das, mi Unterricht. Ohje – ich freu mich schon wieder auf Seminare in der guten, alten, ruhigen und disziplinierten Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universitaet. Zwar sind auch hier weiss Gott nicht alle Studenten daran interessiert, worueber der Dozent redet, aber sie besitzen wenigstens die Freundlichkeit, nicht zu telefonieren oder quer durch den Seminarraum zu bruellen, waehrend andere sich Gedanken ueber eine Problemstellung machen.

Und wenn mir jetzt einer kommt, ich haette mich aber sehr ehtepetete mit Disziplin und Ruhe in Unterrichtsseminaren, dem lege ich waermstens ans Herz, eine Veranstaltung in eben meiner Kommnuikationsfakultaet der BUAP zu besuchen. Und man wird sich schnell gewahr: der Jakob uebertreibt nicht, nein, er beschreibt es noch beschoenigend.
🙂

Zurück in der Uni.

Posted in puebla, uni with tags , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , on 18. Januar 2009 by Jakob

So, die erste „Woche“ ist schon wieder rum, und ich bin ab diesem Semester in der Kommunikationsfakultät. Das schlechte daran: Sie ist arsch-weit-draussen und es kostet mich jedes Mal anderthalb Stunden Hin- und Rückweg, um meine Seminare, oder besser: Unterrichtsstunden, zu besuchen.

Die Komm-Fak ist mal noch eine ganze Runde mehr verschult, als es schon die Filosofía y Letras war. Nicht, dass es sich bei den Seminaren um puren Frontalunterricht handeln würde, nein, es zudem auch noch so, dass die (ich sach ma Schüler – datt sinn nämlisch auch noch janz schön junge Hüpfer!) Schüler nicht den Raum wechseln, sondern den ganzen Tag in ihrem Klassenzimmer verbringen und dort auf wechselnde Lehrer (Ich weiss nicht, aber ich find „Dozenten“ irgendwie unpassend) warten.

So wurde ich bei meinen ersten Veranstaltungen auch gleich von meinen Kommilitonen gefragt, ob ich alle Veranstaltungen mit ihnen in jenem Raum hätte und sie schauten recht verduzt, als ich sagt, dass ich durch verschiedene Veranstaltungen verschiedener Blöcke springe.

Ich bin hier nämlich der Einzige, der sich seinen Stundenplan zusammenstellen kann. Die anderen Kommilitonen bekommen einen Block hingeworfen, also einen fertigen Stundenplan,  und den machen sie dann. Klingt mir alles sehr nach Bachelor und schaut auch danach aus. Und dann merke ich, dass ich froh bin, einer der letzten Magister zu sein und auch diese Magister-Freiheit an der Komm-Fak leben zu können.

Also, zu meinem Stundenplan: Ich hab mir, wie vergangenes Semester, drei Seminare (Unterrichtseinheiten) zusammenegsammelt und werde diese an 2 Tagen der Woche absolvieren. Das sind insgesamt 12 Stunden, weil hier jedes Seminar 4 Semesterwochenstunden umfasst. Einmal mehr: Wie inne Schule – man bekommt die Hausaufgaben von Dienstag für Donnerstag auf 🙂

Das beste: Ich habe es geschafft, mir meinen Stundenplan so zu legen, dass ich in diesem Semester über lange Wochenenden (4 Tage!) verfüge und damit hoffentlich wesentlich mehr von Mexico während meines Semesters kennenlernen kann. In der Uni beschäftige ich mich dieses Semester mit Medien in der Geschichte Mexikos, Kommunikationsphilosophie und Public Relations (wo wir grad nur über Bacardi reden – aber leider nicht trinken).

Insgesamt fühlt sich alles sehr nach Schule an, aber ich werd es wohl an zwei Tagen die Woche aushalten. Nicht nur, wie der Unterricht aufgebaut ist, sondern auch, wie sich die Kinderchen während der Seminare verhalten: Alles sehr laut und unruhig, wenn das Licht mal ausfällt brüllen alle ahhhhhh und uhhhhh und quiiiieeeeek – aber ich werd mich wohl dran gewöhnen. Oder ist es wirklich schon das Alter, dass sich da meldet…?! Wer weiss, mit 27 guggt man vielleicht anders auf die Welt. Aber ich glaub, dass es nicht wirklich an meiner Perspektive liegt…

La Malinche in der SpätnachmittagssonneUnd da ich ja über lange Wochenenden verfüge, haben wir in der Nacht entschieden, dass wir heute noch mit ein paar Leutchens auf La Malinche klettern wollen – also besser: Heut in den Nationalpark und morgen rauf. Und deshalb mach ich schluss und meld mich das nächste Mal ganz sicher wieder mit Photos!

Erste Ergebnisse und doch keine neue Wohnung!

Posted in puebla with tags , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , on 3. Dezember 2008 by Jakob

Mir scheint, ich werde zum Mittwochsblogger. Viele meiner letzten, zuegegeben etwas weniger gewordenen, Artikel, habe ich an einem Mittwoch geschrieben und heute ist mal wieder so weit.

Ich bin nun endlich richtig in den Ferien und kann nun wirklich mich auf Reisepläne und Freizeitaktivitäten konzentrieren. Am Mittag gab ich meine letzte Hausarbeit ab, und meine Großkolumbien-Arbeit habe ich bereits am Montag mit einem „Muy bien!“ zurückbekommen. Es läuft also Uni-technisch und ich kann mich nun in die Ferien verabschieden. Nach wie vor ist zwar unklar, wann die Kurse wieder beginnen (ich hatte das bereits im vorhergehenden Artikel erwähnt, dass der akademische Kalender 2009 an der BUAP immer noch nicht raus ist) aber ich werde schon rechtzeitig wieder in Puebla sein. No me preocupo mucho de estas cosas.

Ein weiteres Problem hat sich inzwischen auch in Luft aufgelöst. Ich hatte mir in den letzten Tagen immer wieder Wohnungen und WGs angeschaut, mit dem Ziel, die Quince zu verlassen. Mein Vermieter wollte die ohnehin schon hohe Miete noch einmal um 10 Prozent erhöhen und ich wollte dies nicht einfach so mitmachen. Allerdings musste ich feststellen, dass nahezu alles, was ich mir vorher angeschaut hatte, wirklich in schlechteren Konditionen war – auch wenn die Miete dann teils nur noch halb so viel kostete. Balkon, Gärten und Terassen hatte ich vergeblich in Innenstadtnähe gesucht und so waren die meisten Zimmer, die ich sah, dann meist auch dunkel und teils gar nicht möbliert.

Heute schließlich telefonierte ich dann mit meinem Vermieter, um auszuloten, was für den neuen Vertrag ab 2009 machbar ist. Und recht schnell wurden wir uns einig: ich bot an, meinen Vertrag ohne Wenn und Aber zu verlängern, allerdings zu den alten Konditionen. Er willigte ohne Diskussion ein, und so werd ich wohl morgen für weitere 5 Monate in der Quince unterschreiben. Die Konditionen bleiben gleich, und ich muss mein, inzwischen doch recht liebevoll eingerichtetes, Zimmer nicht ausräumen und gegen ein anderes tauschen. Mir war wohl nicht zuletzt zu Gute gekommen, dass sich bereits einige aus der Quince verabschiedet haben, und es meinem Vermieter wohl bislang noch nicht gelang, die Zimmer neu zu vermieten. Zu teuer, war häufig die Antwort, wenn er den Leuten die Zimmer zu den 2009er Preisen anbot.

Für mich bedeutet das, dass ich weiter meine schöne große Terasse habe, 7 Minuten vom Zócalo wohnen bleibe und mit einer bunten Mischung an Studenten aus México und Gott-weiß-woher zusammenwohne. Ich habe damit auch ein Problem weniger und kann mich umso mehr auf meine Reise konzentrieren, wissend, dass, wenn ich wiederkomme, ich in mein zu Hause wiederkomme. Auch ein schönes Gefühl.

Und damit ihr nicht denkt, dass ich jetzt schon gar keine Bilder mehr in die Artikel einfüge, sei an dieser Stelle versprochen – ab Montag oder Dienstag bin ich auf der Reise – und dann regnet es wieder Bilder im Blog und auch bei Flickr.

Bis dahin, sag ich ciao und ich meld mich vielleicht nocheinmal nach unserer großen Party am Freitag hier wieder – aber ansonsten spätestens von auf-der-Reise.